Scharaun lädt ein zum
Letzten Tag der Ausstellung Anael Berkovitz HEIMWEH
Am Samstag, 30. Oktober 2021 von 15.00 bis 19.00 Uhr
Dauer der Performance: 30 Minuten
Anael Berkovitz’ Ausstellung HEIMWEH ist ein Heimspiel im doppelten Sinne: denn als Urenkelin von Fritz und Charlotte Schminke, die 1929 Hans Scharoun mit dem Bau eines repräsentativen Familiendomizils direkt neben der eigenen Nudelfabrik im sächsischen Löbau beauftragten (welches als Haus Schminke heute zu einer der Ikonen der Architektur-Moderne zählt), öffnet diese erste Etappe einer auf mehreren Modulen angelegten Zusammenarbeit des Projektraums Scharaun mit Berkovitz - mit einem Jahr Corona bedingter Verzögerung - am Tag des Offenen Denkmals 2021 nun endlich seine Türen.
Ausgehend von ihrer aktuellen Wohnung in der Weissen Siedlung in Tel Aviv (Mapu 27, Video) verknüpft Anael Berkovitz idiosynkratische Beobachtungen wie den Nestbau einer Krähe auf dem Sonnendach ihres Balkons mit einer lokalen Besonderheit ihres langjährigen Apartments in Brooklyn, der sogenannten 80% Regelung, die besagt daß jener Anteil der Wohnung aus Lärmschutz Gründen mit Teppich belegt werden muß (Not a 100%, Video Installation). In ihrer neuen Videoarbeit (Lorimer & Metropolitan Ave (ft. Kirschallee)) verschmelzen räumlich und zeitlich getrennte Orte ihrer Familiengeschichte, indem Berkovitz die Musik an ihrem Apartment in Brooklyn vorbeifahrender Autos mit der Musikerkennungssoftware Shazam scannt und diese als Playlist mit Filmmaterial eines Besuches in besagtem Haus Schminke in Löbau unterlegt. Das Haus wird durch den Beat der Musik animiert und die zahlreichen Lichteinbauten Scharouns beginnen wie von Geisterhand kurz aufzuflackern.
Identität, Erinnerung, Ort und Kontext spielen bei Berkovitz eine wichtige Rolle. Die biografischen Momente kulminieren bei Scharaun schließlich in dem Video (A Mid-summer Afternoon’s Dream) das auf besondere Weise individuelle Mythologie im kollektiven sowie kulturellen Gedächtnis mit der eigenen Familienarchitektur unterlegt.
Anael Berkovitz inszeniert ihre Mutter, die in den 70er Jahren von Deutschland nach Israel ausgewandert ist, in einem Krankhauszimmer bei der Aufführung eines humorgespickten Gedichtbandes in Shakespeare Anlehnung. Autor des Foto Büchleins das sich bis heute in Familienbesitz befindet, ist kein geringerer als Hans Scharoun in Zusammenarbeit mit seiner Frau Aenne und der Fotografin Alice Kerling. Der Entstehungsort dieses Werkes aus dem Jahr 1933 des Siemensstädter Dreiergespanns ist womöglich die unterhalb von Scharaun gelegene ehemalige Wohnung des Ehepaar Scharouns, aber das ist eine andere Geschichte.
Lorimer & Metropolitan Ave.
1. 24K Magic - Bruno Mars
2. To Life - Ansolo (ft. Too Many Zooz)
3. Karolina - Awilo Longomba
4. This Is What You Came For - Calvin Harris (ft. Rihanna)
5. Dope House - Chinx (ft. Jadakiss)
6. I’m The Man, That Will Find You - Connan Mockasin
7. Nowo Nowo - DJ Spinall (ft. Wizkid)
8. El Taxi - Osmani Garcia (ft. Pitbull, Sensato, Dayami La Musa)
9. Big Girls Don’t Cry - (Personal) Fergie
10. Love Lies - Khalid & Normani
11. Why - Mampi & Bobi Wine
12. One Sweet Day - Mariah Carey (ft. Boyz II Men)
13. Friends - Marshmello & Anne-Marie
14. Let You Down - NF
15. Only - Nicki Minaj (ft. Drake, Lil Wayne, Chris Brown)
16. Delicate - Taylor Swift
Die ganze Playlist hören! Auf YOUTUBE oder APPLE MUSIC
Ausstellungseröffnung:
Samstag, 11. September 2021 von 18.00 bis 22.00 Uhr
Artist Talk mit Anael Berkovitz (auf Englisch)
Am Sonntag, 3. Oktober 2021 um 18.00 Uhr
Ausstellung vom 11. September bis 30. Oktober 2021
Öffnungszeiten: nach Vereinbarung unter info@scharaun.de
Scharaun
Jungfernheideweg 4
13629 Berlin-Siemensstadt
U-Bhf Siemensdamm
info@scharaun.de
Mit freundlicher Unterstützung von:
Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin